Mittwoch, 31. Mai 2017

220 Jahre Neuenegg - Franzosen

Füsiliere und Tirailleurs


Zu Franzosen nach 1805 findet man sehr viel. Aber bei den Truppen, welche um 1798 in die Schweiz einmarschiert sind, wird es schwieriger. Neben der Recherche bleibt da zum Teil einfach auch etwas Schlussfolgerung und zur Not auch etwas künstlerische Freiheit übrig. Da ich keine exakte historische Kopie, sondern einfach erkennbare Franzosen bemalen möchte, stimmt dieser Kompromiss für mich und mein Projektchen.


Französischer Füsilier der Linie 1798
Quelle: Wikipedia


Französische Soldaten1798
Quelle: Wikipedia



Die richtigen Uniformen für das Jahr 1798 zu finden ist nicht gerad einfach. Für die Zeit Napoleons und seines Kaiserreiches liegen viele Quellen vor. Für die Armeen der französischen Revolution und des Direktoriums ist es schon eher wage. Ich konzentriere mich daher soweit möglich auf die regulären Truppen und deren Uniformen. Für grössere Projekte wäre es natürlich interessant, da sich die Soldaten, welche zum Teil mehrere Jahre im Feld standen einfach mit dem eingedeckt haben, was sie auftreiben konnten. Die Versorgungslage war zum teil sehr schlecht bis nahezu nicht vorhanden. Entsprechend ein zusammengewürfeltes Bild hat damals wohl eine Truppe aus Veteranen abgegeben. 

Um 1798 tragen die Franzosen weisse Hosen zur blauen Uniformjacke. Die Aufschläge der Linieninfanterie sind Rot. Die Männer tragen noch den schwarzen Zweispitz. Das sonst so markante Shako wurde erst später eingeführt. Truppen der Revolutionszeit und der Jahre danach trugen zudem oft einen Helm mit Schirm und einer Feder auf der Seite. Für die leichte Infanterie wird zudem ein 'korsischer' Hut genannt, welcher auf einer Seite hochgeschlagen wurde. Bei einem Teil der Truppen, welche damals in die alte Eidgenossenschaft einmarschiert sind, handelte es ich um Gebirgseinheiten, welche genau diesen markanten Hut getragen haben. Dies bietet einen interessanten Ansatz für den weiteren Ausbau, ist aber doch sehr speziell und eingeschränkt. Die ersten 21 Mann sollen erst einmal ziemlich einheitlich auftreten.    

Etwas schwer getan habe ich mich mit den Farben der Pompons - den kleinen farbigen Bällchen oben auf dem Hut. Auf Bildern, die ich zur Uniform von 1798 gefunden habe, tragen auch die Füsiliere noch rote Pompons. Diese waren dann später den Grenadieren vorbehalten. Entsprechend erhält der grössere Trupp meiner Franzosen nun auch diese roten Abzeichen. Ebenfalls möglich wären Violett und Blau.   



Ein Teil der  Quellenbücher aus meiner Sammlung



Neben der Linieninfanterie stelle ich zwei Trupps leichte Infanterie auf. Voltigeure wurden erst nach 1804 ausgehoben. Diese Einheiten hatten grüne Pompons. Jedoch gab es früher schon Schützeneinheiten bzw. leichte Infanterie - die so genannten 'Tirailleurs'. Diese trugen scheinbar ebenfalls grün. Zur Kennzeichnung der beiden Trupps habe ich nun beschlossen, die einfach über die Pompons zu lösen und hier für je fünf Mann die Farben Grün und Blau zu verwenden. Das bringt auch etwas Abwechslung in den kleinen Haufen. Historisch würde eine solch kleine Truppe natürlich eher 'Farbrein' sein.

Als weiteren Unterschied überlege ich mir, eine der beiden kleineren Trupps mit schwarzen Gamaschen zu bemalen. Das würde das Gesamtbild ebenfalls etwas auflockern.




Sonntag, 21. Mai 2017

220 Jahre Neuenegg - Franzosen

En Avant!


Kurz vor Ostern sind die bestellten Farben eingetroffen. Gerade für historische Modelle verwende ich gerne die Farb-Triaden von Foundry. Ich fühle mich dann mit der entsprechenden Farbe sicher ... 😂
Passenderweise habe ich mir einfach gleich das ganze Set an Farben für Franzosen und Briten der Napoleonischen Ära bestellt.


Farbsets von Foundry


Damit waren die Grundlagen für die ersten Test-Minis vorhanden und ich konnte mich ans Pinseln machen. Ich habe mich entsprechend mit den französischen Uniformen vorgängig etwas befasst und mir einige Beispielbilder herausgesucht. Das Heft von Painting War - French Army. Bietet zudem sehr viele gute Tipps für die Bemalung der Minis. 
































Bei den Test-Minis habe ich dann auch einige Vereinfachungen in der ganze Bemalung beschlossen. Einige kleine, feine Details, welche nach dem Dippen bei den Spielminiaturen kaum mehr zur Geltung kommen werden, habe ich der Einfachheit halber einfach weggelassen. Gerade den feinen weissen Rand bei den Aufschlägen habe ich rationalisiert. Da die ersten Franzosen Teil einer zukünftig noch grösseren Sammlung sind, macht es Sinn, gerade zu Beginn den Standard nicht zu hoch anzusetzen. Sonst wir die Einheit niemals fertig.

Die beiden Füsiliere sind in den Grundfarben und einem Akzent gehalten. Danach folgte ein Dip mit Army Painter Strong Tone. Anschliessend habe ich das Weiss des Lederzeugs und der Hosen wieder nachgezogen.  
  

Die ersten beiden bemalten Franzosen


Samstag, 13. Mai 2017

Zombie Tabletops - Teil 18 - The Walking Dead

Holà Mädels


Nach einer neuen Ladung Zombies wird es wieder Zeit für weitere Überlebende.
Lori, Carol, Amy und Andrea stehen nun auf dem Maltisch. Da sich bei den Mädels teilweise gleiche/ähnliche Farben verwenden lassen, hat es sich geradezu aufgedrängt, sie zusammen zu bemalen. Dennoch bleibt genug Abwechslung und ich kann wieder aus der breiten Farbpalette schöpfen.


Nach den ersten Grundfarben




Jeans sind immer eine kleine Herausforderung, aber machen auch viel Spass bei der Bemalung. Ich habe auch dieses Mal bei Carol, Lori und Andrea mit verschiedenen Blau- und Grautönen experimentiert und bin mit dem Ergebnis eigentlich sehr zufrieden.



Carol, Andrea, Amy und Lori nach einem weiteren Pinselstunde









































Die Damen werden nun eine sehr schöne Erweiterung in der Auswahl meiner Überlebenden bieten. Ich bin schon gespannt, wie sie sich im Spiel behaupten werden. Gerade bei Andrea mache ich mir da aber gar keine Sorgen  😃





Freitag, 5. Mai 2017

Pike & Shot - Viel Papier und eine Tasse Tee

The Pikeman's Lament


Für die gemütlichen Abende in meinen Ferien habe ich mir einen grossen Stappel Papier (Bücher) bereitgestellt, welchen ich endlich einmal durchgehen wollte. Neben 'The Pikeman's Lament' einem neuen Regelwerk von Osprey (aus der Lion Rampant Schiene), die Wargames Illustrated mit dem passenden Review, sowie auch noch die passende Ausgabe der Wargames Soliders & Strategy zum Englischen Bürgerkrieg (Issue 87)  und das grosse Regelbuch Black Powder. Logisch wäre hier zwar Pike & Shotte gewesen, aber da Black Powder an sich die Basisregeln bildet und auch für andere Epochen zuträglich ist, passt das schon.


Quelle: Osprey
Ich hab mir den ganzen Lesestoff über die gemütlichen Abende stilecht bei ein paar Tassen Tee bzw. dunklem Bier (nein, kein Ale) vorgenommen und es hat mich wieder so richtig schön gepackt. Beim Pikeman's Lament war ich mir auch nicht so sicher, ob ein grösseres Skirmish mit Piken Sinn machen würde. Dieses Thema wird auch in verschiedenen Reviews angesprochen. Daher war ich doch etwas gespannt darauf, die Regeln selber in Ruhe anschauen zu können und mir ein eigenes Bild zu machen. Ich mag keine Umrechnungen von Modell zu Mannschafts-Ratios, wie sie in gewissen Systemen vorkommen, um darzustellen, wie denn die Abstraktion sei. Wenn ich ein Modell auf dem Tisch sehe, möcht ich mir nicht vorstellen müssen, es seien in Wahrheit 20 Mann. Ich seh ja trotzdem nur eine Mini ... Kann das also was hermachen? Deshalb mag ich die DBX-Systeme nicht so gerne. Drei Reiter auf einer Base stellen für mich halt leider keine Einheit dar.  


Die Lion Rampant-Systeme arbeiten mit Einheiten von 6 bzw 12 Miniaturen und einem Befehls- bzw. Aktivierungssystem. Bei Pikeman's Lament wird dem Leser gleich zu Beginn erklärt, dass es sich um die kleine Einheit handelt, welche ein aufstrebender Offizier führt. Dann folgen die Tabellen für die Zusammenstellung einer kleinen Truppe. Erst dann folgen die eigentlichen Regeln. Ich finde das eine schöne Nuance, die gleich von Beginn an zeigt, wo der Schwerpunkt liegt. 

Man beginnt im Range eines Ensigns bzw. Fähnrichs und kann durch ein einfaches Kampagnenssystem den Offizier aufsteigen lassen. Wird er jedoch zu erfahren und zu einem Obersten befördert, dann muss er die Truppe verlassen, da er dann ein ganzes Regiment befehligen wird. Ein cleverer Schachzug! Denn hier werden keine grossen Schlachten geführt. Auch keine Kleinen. Sondern nur Scharmützel die bestenfalls am Rande einer Schlacht vorkommen. Oder noch viel mehr kleinere Operationen und Geplänkel in welche eine kleine Truppe verstrickt werden kann. Durch das freie System der Zusammenstellung der Truppen müssen auch nicht zwingend die namensgebenden Pikeniere dabei sein. Die Bezeichnung soll ja auch eher auf die Epoche verweisen. Und damit bietet das System auf dem Papier viel Abwechslung für Bier- und Brezelspiele. 


Fazit


Hier bekomme ich als aufstrebender Offizier mit meinen wenigen Männern eine Aufgabe zugeteilt wie z.B. das Beschaffen von Lebensmitteln oder Futter für die Pferde, muss etwas auskundschaften oder einen Kundschafter abfangen. Kleine, spezielle Aufgaben, für die keine Kompanie Soldaten geschickt wird. Dafür reichen jeweils zwei Dutzend Männer. Ich finde diesen Ansatz sehr spannend.  

Meine Schottischen Royalisten unter Montrose un die irischen Söldner könnten sowieso noch etwas Verstärkung gebrauchen. Eine erste Liste ist schnell erstellt und zeigt auch, dass einfach die Pikeniere endlich einmal bemalt werden sollten. Klar habe ich mit den bemalten Covenanter Schotten genug Minis in der Vitrine herumstehen um gleich beginnen zu können, aber das wäre ja zu einfach. Und auch dem Abtragen des Zinnberges nicht zuträglich! Also etwas, das ich auch bald einmal angehen sollte ...