Posts mit dem Label Franzoseneinfall 1798 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Franzoseneinfall 1798 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 9. Juni 2018

220 Jahre Neuenegg - Alte Schweizer Garde


Die Veteranen vergangener Zeiten treten wieder an.


Für meinen Berner Landsturm wollte ich auch einige klar erkennbare und auch so spielbare Veteranen haben. Scharfschützen habe ich bei den regulären Truppen bereits und Grenadiere werden noch folgen, doch wollte ich auch bei den Uniformen etwas Abwechslung. Und so kam es wieder  einmal mehr sehr passend, dass ich über eine recht umfangreiche Sammlung alter Bücher und Zeichnungen verfüge. 

Vor einigen Jahren bin ich beim Stöbern in alten Dingen über ein Bild eines Korporals der Schweizer Garde gestossen.

Service de France
Régiment des Gardes-Suisses
Caporal de Grenadiers 1782








































Das Bild steht nun schon seit einigen Jahren in meiner Vitrine. 
Die Schweizer waren auch im ausgehenden 18. Jahrhundert noch begehrte Söldner. Auch die Französischen Könige hatten stehts mehrere Regimenter Schweizer Garde im Sold. Während der Französischen Revolution kämpften diese Truppen dann auch verschiedentlich gegen die Revolutionäre.

Bekannte Beispiele sind der der Tuileriensturm vom 10. August 1792 oder der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789. Die Truppen der Schweizer Garde waren die letzten Verbände, über welche der König noch selber befehlen konnte. Die anderen Schweizer Regimenter waren 1791 bzw. Anfang 1792 aufgelöst worden. Die Männer hatte man nach Hause entlassen. 



Der Tuileriensturm vom 10. August 1792
Quelle: Google
Fast alle verbliebenen Schweizer Gardisten kamen in den Wirren der Revolution im August 1792 ums Leben. Auf Grund des Einsatzes der Schweizer Soldaten und ihrer Pflichterfüllung, Loyalität und Treue wurde später in Luzern das Löwendenkmal errichtet. 

Löwendenkmal Luzern
Quelle: Wikipedia



Das Bild und die Geschichte waren für mich die passende Inspiration für meine Veteranen: Ehemalige Angehörige der Schweizer Regimenter und der Schweizer Garde, welche sich gegen die verhassten Revolutionäre stellen. Dieses Mal im Dienste ihrer Heimat. Um die alte Loyalität zu ihrem früheren Dienstherrn Ludwig XVI noch zu beweisen, tragen sie noch die alte Uniform oder zumindest Teile davon. 


Die Veteranen der Schweizer Garde

Die sechs Männer werden von eben jenem Korporal der Grenadiere geführt. Aus Stolz hat er seine alte Uniform komplett behalten und sie auch über die Jahre gepflegt um sie nun im Frühjahr des Jahres 1798 wieder ein letztes Mal im Felde zu tragen. 




Die Minis sind von Victix, Perry und Foundry

Die rot weisse Uniform war eine sehr schöne Abwechslung bei der Bemalung. Diese kleine Truppe bildet nun auch wieder den Abschluss eines Zwischenstandes. Mein Landsturm hat nun eine schöne und ziemlich brauchbare Grösse erreicht. Ich glaube ein Übersichtsfoto wäre einmal noch fällig ... 

Dienstag, 29. Mai 2018

220 Jahre Neuenegg - Weitere Berner

Das schöne Frühlingswetter macht es zwar schwer, doch habe ich ab und an noch Zeit gefunden etwas zu Malen. So sind doch wieder einige Minis für mein laufendes Projekt fertig geworden. 

Neben der weiteren Verstärkung für den Berner Landsturm sind dieses Mal auch einige Zivilisten dabei welche das Gesamtbild auf dem Spieltisch abrunden können. 

Sie sollen später mein Gasthaus etwas beleben. Und natürlich ist die Frau mit den beiden Kindern eine absolut passende Symbolfigur für den Widerstand. Sie kommt bereits in der Tell-Sage vor:

In der Hohlen Gasse erschoss Wilhelm Tell den Vogt Gessler mit einem Armburstbolzen, als dieser eine flehende Frau mit ihren Kindern niederreiten wollte.  

Wilhelm Tell - Bild von O. Peter, Quelle: Google








































So kommt nun auch diese Figurengruppe von Reaper in meine Sammlung. Neben dem Wirt, der Wirtin, der Schankmaid und dem Sohn des Wirtes, welcher auch gerne gegen die Franzosen gezogen wäre. 

Die Familie des Wirtes und die Frau mit Kindern


Auch die mittlere Frau trägt ein Baby auf dem Rücken. 


Weiter habe ich auch meinen Berner Landsturm wieder mit sechs weiteren Figuren verstärkt. Bei diesen Minis sind verschiedenste Hersteller zusammengewürfelt. Besonders gut gefallen mir auch hier wieder die beiden Frauen. Die Vordere hat eine sehr kämpferische Pose und könnte somit auch Elisabeth Frei darstellen. Die Hintere trägt geladene Musketen und Munition zu den Reihen der Schützen. Etwas, was immer wieder in den Chroniken erwähnt wird, dass Frauen, Jungen und Mädchen die Musketen ihrer Väter im Kampf gegen die Franzosen nachgeladen haben, um einen Dauerbeschuss aufrecht zu erhalten.  

Verstärkung des Landsturmes




Montag, 30. April 2018

220 Jahre Neuenegg - Selzenjoggi


Der Frühling 1798 hatte seine eigenen Helden ... und auch Anti-Helden.

Eine solche, skurile Figur war Jakob Rüefli, genannt Selzenjoggi. Auf diese Persönlichkeit war ich das erste Mal im Buch 'Helvetias Töchter' gestossen. Mit etwas Nachforschung habe ich dann auch weitere Berichte zu ihm gefunden.

In der Chronik von Grenchen wird ihm ein eigener Abschnitt gewidmet:


Ein Held zur falschen Stunde – aber doch ein Held!



Wer die Helden und Heldinnen zählen will, die in Grenchen daheim waren, kann dies an den Fingern einer einzigen Hand tun. Kaum ein anderer Ort der Erde verfügt über eine derart geringe Heldendichte (sofern das Wort „Held“ in seinem üblichen Sinne verwendet wird!) wie gerade Grenchen. Dieser Umstand besitzt natürlich seine durchaus positive Seite, indem die Stadtbehörden kaum einmal öffentliche Gelder zur Errichtung und zum Unterhalt von Heldendenkmälern ausgeben mussten.
Einmal allerdings hätte Grenchen fast gar einen Helden gehabt. Doch weil ihm das Schicksal einen bösen Streich gespielt hatte, wurde Jakob Rüefli, der „Selzenjoggi“ zum Prototypen des Antihelden, und sein Schicksal passt haargenau in die Geschichte Grenchens. Seinen Namen erhielt er weil er in Selzach zur Welt gekommen war.
Bereits am 6.Februar 1798 besetzten die Franzosen Biel. Am Fuss des Büttenberges errichteten die Eindringlinge ihr Lager, in dem 10'000 Infanteristen, 800 Reiter und 600 Mann leichte Artillerie nur auf den Befehl warteten, Lengnau zu erobern und über die Grenze ins Solothurnische einzudringen. Die französische Heeresleitung liess sich alle Zeit und verunsicherte die bernischen und solothurnischen Truppen mit Gerüchten, es werde ein Waffenstillstand, wenn nicht gar ein Friedensvertrag unterzeichnet. Ein solches Gerücht führte dazu, dass am 1.März den Solothurner Truppen, welche seit Tagen in höchster Alarmbereitschaft standen, erlaubt wurde, sich auszuruhen. Es scheint, dass die heranrückenden Franzosen just auf diesen Augenblick gewartet hatten und nun zum Angriff übergingen. Die Solothurner Truppen, die sich auf Grenchner Boden befanden, standen unter dem Befehl von Viktor Gibelin, der sich in Frankreich ausgezeichnet hatte. Oberhalb der Ortschaft im Bereich der Tuffgruben (das Gebiet wird heute „Holzerhütte“ genannt) war eine Schanze aufgeschichtet worden, mit der in erster Linie der Ansturm der Franzosen behindert werden sollte. Weitere solothurnische Truppen standen weiter östlich im Leberberg bereit, die fremden Soldaten aufzuhalten und zu vernichten. Die Husaren kümmerten sich jedoch wenig um die Kriegspläne der Solothurner und ihrer Verbündeten, überrannten die eilig geschichtete Barrikade, eroberten die wenigen Kanonen und drangen in Grenchen ein.
Das war die Stunde des „Selzenjoggi“.
Seit Tagen referierte er gegen die Franzosen und forderte seine Zuhörer auf, sich mutig dem fremden Pack entgegenzustellen und es zu vernichten. Eifrig bot er den solothurnischen Hauptleuten seine Dienste an, die jedoch teils verlegen, mehrheitlich aber barsch darauf verzichteten. Als nun die Not am grössten war und die Stunde der Entscheidung nahte, bewaffnete sich der „Selzenjoggi“ mit einem alten Säbel, den er weiss Gott von welchem längst vergessenen Schlachtfelde her hatte und einer fürchterlichen Muskete, schützte sich mit einem ältern Harnisch und einem Helm. So gewappnet meldete er sich zum Landsturm, den Andreas Hugi in der Eile zu organisieren versuchte. Allein, selbst im Augenblick höchster Gefahr, wollte man auf den „Selzenjoggi“ verzichten! Die Männer verliessen den Sammelplatz bei der Kirche und strebten westwärts, den Feind aufzuhalten. Mit dem „Selzenjoggi“ blieben lediglich noch die Frauen auf dem Platz versammelt. Unser Held nützte die Gunst der Stunde und schwang sich zum Anführer der Frauen auf. Er befahl ihnen, Schürzen mit grossen Taschen anzuziehen, die Taschen mit Sand zu füllen. Diesen sollten sie den Angreifenden in die Augen und den heranstürmenden Pferden in die Nüstern schmeissen, damit sie behindert zu Boden stürzten, wo sie für die Heugabeln, Sensen und Dreschflegeln der Frauen eine gar leichte Beute wären. An der Spitze seines Frauenbataillons zog „Selzenjoggi“ die Kirchstrasse hinauf. In diesem Augenblick bogen die heranbrausenden Husaren um die Wegkrümmung, und ein erster Schuss, der auf die kriegerische Belästigung abgefeuert wurde, streckte den „Selzenjoggi“ nieder. So in den ersten Minuten eines glorreich begonnen Kriegszuges ihres Führers beraubt, ergriffen die Frauen die Flucht, während „Selzenjoggi“ unbeachtet von den Feinden in tiefer Ohnmacht lag.
Man kann sich lebhaft vorstellen, worüber man in Grenchen in den nächsten Tagen sprach: Der „Selzenjoggi“ wurde als Weibergeneral und Franzosenfresser mit Spott und Hohn überhäuft. Und irgendwie trug man ihm nach oder machte es ihm sogar unausgesprochen zum Vorwurf, dass ihn die französische Kugel nicht getötet, sondern nur mit einer fürchterlichen Beule in Ohnmacht versetzt hatte.


Das Freilichttheater Grenchen hatte dem Selzenjoggi 2017 sogar das Freilichtspiel 'Wiiberheer' gewidmet.
siehe hier: Freilichtspiel 'Wiiberheer'


Ich habe also kurzum beschlossen, auch den Selzenjoggi auf den Spieltisch zu bringen. Dank den verschiedensten Kunststoffbausätzen in meinem Sortiment, ist das ja kein Problem.

Und so schielt nun Jakob Rüefli nach über 220 Jahren als Spielfigur aus seinem alten Schaller hervor.

Selzenjoggi mit einem Bewunderer



Eine passende Rüstung hat die Perry-Box für die Söldner um 1500 geliefert. Die Muskete stammt von den Victix-Franzosen und Säbel samt Patronentasche kommt aus einer Warlord-Box des Englischen Bürgerkrieges.






















Die Ausrüstung ist zusammengewürfelt, die Nase schaut aus dem alten Helm. Der Selzenjoggi zieht ins Gefecht. 

Sonntag, 15. April 2018

220 Jahre Neuenegg - Haltet die Brücke!



Schweizer Jura, 22. Februar 1798 - Immer noch an einer Brücke über die Birs der Nähe von Roches



Die Franzosen hatten die Brücke über die Birs eingenommen und einen bescheidenen Brückenkopf gebildet. Nun ging es daran, den Übergang offen zu halten, bis das Gros der Kolonne eintreffen würde. Die Verstärkungen der Berner rückten aber bereits an. Colonel Maissur machte sich bereit, sein Leben und das seiner Männer so teuer wie möglich zu verkaufen um möglichst viel Zeit heraus zu holen. 



Der französische Brückenkopf

Die Franzosen stehen ruhig und entschlossen der flatternden Fahne Berns entgegen



Die zurückweichenden Berner hatten sich in der Zwischenzeit wieder gesammelt und hatten Verstärkung erhalten. So rückten je ein kompletter Zug Füsiliere und Scharfschützen, verstärkt von zwei grossen Haufen Landstürmern gegen den welchen Brückenkopf vor. Die Zeit drängte, sollte die Brücke noch vor dem Eintreffen der grossen Kolonne zerstört werden. Eine weitere Gruppe Landstürmer schlich sich durch den Wald vorwärts um die Franzosen zu flankieren. 


Die wehende Fahne Berns

Landsturm schleicht durch den Wald

Die Kolonne der Berner marschiert heran



Geplänkel am Waldrand



Die Füsiliere bildeten auf dem Feld vor der Brücke eine gestafffelte Linie und eröffneten das Gefecht mit der ersten Salve. Von der Hecke an der Strasse aus deckten die Scharfschützen das Vorstürmen des Landsturms. Schnell mussten die Franzosen die ersten Verluste einstecken. Doch sie hielten stand und feuerten zurück. Die Berner Füsiliere verloren alsbald die Nerven und ihr Leutnant hatte Mühe, seine Leute in Formation zu halten. 



Die Scharfschützen eröffnen das Feuer

Die Berner gehen vor


Die Füsiliere haben sich formiert



Die Franzosen geraten unter Druck


Der Pulverrauch beeinträchtigte die Sicht auf dem Gefechtsfeld immer mehr, ein genaues Zielen war fast nicht mehr möglich. Durch den Rauch brachen die groben Landstürmer und fielen über die gelichteten Reihen der Franzosen her. In blutigem Nahkampf wurden die Invasoren niedergemacht und die Überlebenden wieder in Richtung der Brücke gedrängt. Wieder einmal mehr gelang es dem Colonel selber unter vollem Einsatz die Brücke zu halten. 


Pulverrauch weht über das Schlachtfeld

Wild stürmt der Landsturm vor

Kampf um den Dorfplatz


Das Handgemenge wird erbittert geführt


Die Franzosen wehren sich verzweifelt



Gerade als sich der Landsturm zu einem neuerlichen Angriff anschickte, waren auf der anderen Seite die Trommeln der nachrückenden französischen Kolonne zu vernehmen. Resigniert zogen sich die Berner zurück. Gegen diese französische Übermacht war kein Land mehr zu gewinnen. Der Weg über die Jurahöhen nach Moutier war damit offen. 


Die letzte Stellung der Franzosen







Nur der Colonel und sein Sergeant stehen noch den Bernern entgegen

































Fazit: 


Wieder ein sehr knappes Spiel. 

In diesem Szenario hatten wir uns eine Rundenbegrenzung von 6 Zügen auferlegt. Damit war schnelles Handeln der Berner gefragt. Die Franzosen hatten sich dagegen mit einer Übermacht herumzuschlagen. Zudem hatten wir beschlossen, ab Runde 3 die Sicht durch den Pulverdampf zu beeinträchtigen und das Treffen um 1 zu erschweren. Das legte den Druck noch mehr auf die Nahkämpfe. Die Berner schafften es nicht mehr, in Runde 6 die Brücke zu erreichen.  

Das Spielfeld war dieses Mal richtig voll. Es sah wirklich gut aus und hat trotz der Menge an Figuren gut funktioniert.

Das System hat wiederum gut funktioniert. Mit den Befehlen müssen wir uns noch etwas mehr auseinandersetzen. Diese bieten sicher noch weitere Möglichkeiten.      

  

Freitag, 30. März 2018

220 Jahre Neuenegg - Über die Birs


Schweizer Jura, 22. Februar 1798 - An einer Brücke über die Birs der Nähe von Roches


Das die Franzosen im Anmarsch waren, hatte sich in den letzten Tagen wie ein Lauffeuer verbreitet. Vorposten und Patrouillen waren bereits in Gefechte mit den Spitzen der Kolonnen geraten. Das Berner Kommando hatte die Wachen an verschiedenen Brücken verstärkt und auch die Übergänge über die Höhenzüge des Juras waren gesichert worden. 


Die Birs schlängelt sich unter der Brücke durch


Am Morgen des 22. Februars 1798 standen die Vorausspitzen der Franzosen bei Courroux. Die Kolonne von Colonel Maissur sollte über Courendlin marschieren und die Birs bei Roches überschreiten. Diese Brücke musste gehalten werden, bis die weiteren Kolonnen nachstossen konnten. Damit sollte ein Hindernis auf dem Weg nach Moutier geöffnet werden. 


Die Franzosen marschieren heran

Der Landsturm folgt der Fahne Berns

Berner Füsiliere und Scharfschützen gehen bei der Furt in Stellung


Leutnant Stüssi von der 3. Füsilier Kompanie des 22. Berner Infanterie Bataillons stellte die Bewachung der Brücke über die Birs bei Roches sicher. Ein Zug lag bei der Brücke und sollte die anrückenden Franzosen so lange aufhalten, bis der Rest der Kompanie zum Gegenangriff antreten konnte. Eine Gruppe Scharfschützen hatte sich nach der Erkundung des Vorfeldes ebenfalls zur Brücke zurückgezogen und stützte nun die Flanke der Füsiliere. In Roches selber war der Landsturm zusammengetreten. Zwei Haufen mutiger Frauen und Männer waren wild entschlossen, die anrückenden Franzosen nicht in ihren Ort zu lassen. 



Die Französische Flanke


Die Chasseurs der Franzosen hatten westlich der Brücke eine Furt ausgemacht. Der Plan bestand nun darin die Wache an der Brücke durch einen Ablenkungsangriff zu binden und die Kräfte der Berner dann an der Furt zu umgehen. 

Stüssi hatte aus dem Bauch heraus damit gerechnet und seine Füsiliere bei der Furt in zwei Reihen antreten lassen. Die Scharfschützen sicherten seine Flanke. Die Brücke hatte er dem Landsturm überlassen. Für diese derben Gesellen und wilden Weiber war dort genau die richtige Stelle um die Kolonne der französischen Infanterie zu erwarten. Sie würden dort ein leichtes Spiel haben, da die Franzosen dicht gedrängt sein würden und so keine Übermacht ausspielen konnten. Ebenfalls würden sie keine Schützenlinie bilden können. 


Sie kommen!


An der Furt sah es ganz anders aus: Die Chasseurs waren den Kampf in aufgelockerter Formation gewohnt und waren zielsichere Schützen. Auch wenn die glattläufige Muskete dem gezogenen Stutzer der Scharfschützen an Zielgenauigkeit und Reichweite unterlegen war, so waren diese Männer dennoch nicht zu unterschätzen. 

Die Franzosen arbeiteten sich langsam zur Furt vor. Kaum waren sie aber ans Ufer der Birs getreten, schlug ihnen auch schon eine erste Salve entgegen. Die Scharfschützen setzten ihnen mit gezieltem Feuer zu. Doch irgendwann war die Übermacht der Franzosen zu gross und sie stürmten durch das Wasser auf die andere Seite. Hier entbrannte ein heftiger Nahkampf mit den Bernern. Die Scharfschützen ergriffen die Flucht und nur die Füsiliere konnten mit beherztem Gegenstoss die Franzosen wieder über den Fluss treiben. Doch die Anzahl der Feinde war einfach zu gross. 


Feuer frei!


Zielt tief!


Haltet stand! Nein, sie brechen durch ...


Die Franzosen marschierten zur gleichen Zeit  zu den Schlägen ihrer Trommel über die Brücke. Auf der anderen Seite wurden sie sofort mit Flintenfeuer des Landsturmes empfangen. Die routinierten Soldaten gaben eine Salve ab, doch da stürmte der erste Haufen Landstürmer bereits heran. Nach kurzem heftigen Schlagabtausch, rannte dieser Haufen aber davon. Die Soldaten hatten aber nur kurz Zeit zu verschnaufen, denn es stürmte bereits der zweite Haufen heran. Die Franzosen verloren die Nerven und flohen über die Brücke. Ihr Colonel stand wie ein Fels in der Brandung, konnte seine Männer aber nicht an der Flucht hindern. So zog er seinen Säbel und erwartete den Pöbel in der Mitte der Brücke. Er verstand mit seiner Waffe umzugehen und streckte zwei Landstürmer nieder. Den Rest verliess nun auch der Mut. So stand der Franzose alleine auf der Brücke.   


Der Landsturm greift an

Blutiger Nahkampf an der Brücke


Flucht ...

... und Gegenangriff




Die Franzosen rennen!


Oh nein, es ist verloren! 

Der Colonel überschreitet als erster Franzose die Birs



Fazit: 


Ein weiteres tolles Spiel! 😄
Dieses Mal hatten wir einfach das Szenario mit dem Fluss aus dem Saga-Regelbuch übernommen und mit den Regeln für 'Chosen Men' gespielt. Durch die Begrenzung auf sieben Spielzüge war schon eine gewisse Eile geboten. So kam es ziemlich schnell zu den ersten Gefechten. Und hier sind die Würfel bei 'Chosen Men' vor allem im Nahkampf und bei den Moralwürfen gnadenlos. 
Es machte sehr viel Spass und der Ausgang war wieder einmal mehr nicht vorhersehbar. 
Er bietet nun aber gleich die Vorlage für das nächste Szenario ...