Freitag, 5. Mai 2017

Pike & Shot - Viel Papier und eine Tasse Tee

The Pikeman's Lament


Für die gemütlichen Abende in meinen Ferien habe ich mir einen grossen Stappel Papier (Bücher) bereitgestellt, welchen ich endlich einmal durchgehen wollte. Neben 'The Pikeman's Lament' einem neuen Regelwerk von Osprey (aus der Lion Rampant Schiene), die Wargames Illustrated mit dem passenden Review, sowie auch noch die passende Ausgabe der Wargames Soliders & Strategy zum Englischen Bürgerkrieg (Issue 87)  und das grosse Regelbuch Black Powder. Logisch wäre hier zwar Pike & Shotte gewesen, aber da Black Powder an sich die Basisregeln bildet und auch für andere Epochen zuträglich ist, passt das schon.


Quelle: Osprey
Ich hab mir den ganzen Lesestoff über die gemütlichen Abende stilecht bei ein paar Tassen Tee bzw. dunklem Bier (nein, kein Ale) vorgenommen und es hat mich wieder so richtig schön gepackt. Beim Pikeman's Lament war ich mir auch nicht so sicher, ob ein grösseres Skirmish mit Piken Sinn machen würde. Dieses Thema wird auch in verschiedenen Reviews angesprochen. Daher war ich doch etwas gespannt darauf, die Regeln selber in Ruhe anschauen zu können und mir ein eigenes Bild zu machen. Ich mag keine Umrechnungen von Modell zu Mannschafts-Ratios, wie sie in gewissen Systemen vorkommen, um darzustellen, wie denn die Abstraktion sei. Wenn ich ein Modell auf dem Tisch sehe, möcht ich mir nicht vorstellen müssen, es seien in Wahrheit 20 Mann. Ich seh ja trotzdem nur eine Mini ... Kann das also was hermachen? Deshalb mag ich die DBX-Systeme nicht so gerne. Drei Reiter auf einer Base stellen für mich halt leider keine Einheit dar.  


Die Lion Rampant-Systeme arbeiten mit Einheiten von 6 bzw 12 Miniaturen und einem Befehls- bzw. Aktivierungssystem. Bei Pikeman's Lament wird dem Leser gleich zu Beginn erklärt, dass es sich um die kleine Einheit handelt, welche ein aufstrebender Offizier führt. Dann folgen die Tabellen für die Zusammenstellung einer kleinen Truppe. Erst dann folgen die eigentlichen Regeln. Ich finde das eine schöne Nuance, die gleich von Beginn an zeigt, wo der Schwerpunkt liegt. 

Man beginnt im Range eines Ensigns bzw. Fähnrichs und kann durch ein einfaches Kampagnenssystem den Offizier aufsteigen lassen. Wird er jedoch zu erfahren und zu einem Obersten befördert, dann muss er die Truppe verlassen, da er dann ein ganzes Regiment befehligen wird. Ein cleverer Schachzug! Denn hier werden keine grossen Schlachten geführt. Auch keine Kleinen. Sondern nur Scharmützel die bestenfalls am Rande einer Schlacht vorkommen. Oder noch viel mehr kleinere Operationen und Geplänkel in welche eine kleine Truppe verstrickt werden kann. Durch das freie System der Zusammenstellung der Truppen müssen auch nicht zwingend die namensgebenden Pikeniere dabei sein. Die Bezeichnung soll ja auch eher auf die Epoche verweisen. Und damit bietet das System auf dem Papier viel Abwechslung für Bier- und Brezelspiele. 


Fazit


Hier bekomme ich als aufstrebender Offizier mit meinen wenigen Männern eine Aufgabe zugeteilt wie z.B. das Beschaffen von Lebensmitteln oder Futter für die Pferde, muss etwas auskundschaften oder einen Kundschafter abfangen. Kleine, spezielle Aufgaben, für die keine Kompanie Soldaten geschickt wird. Dafür reichen jeweils zwei Dutzend Männer. Ich finde diesen Ansatz sehr spannend.  

Meine Schottischen Royalisten unter Montrose un die irischen Söldner könnten sowieso noch etwas Verstärkung gebrauchen. Eine erste Liste ist schnell erstellt und zeigt auch, dass einfach die Pikeniere endlich einmal bemalt werden sollten. Klar habe ich mit den bemalten Covenanter Schotten genug Minis in der Vitrine herumstehen um gleich beginnen zu können, aber das wäre ja zu einfach. Und auch dem Abtragen des Zinnberges nicht zuträglich! Also etwas, das ich auch bald einmal angehen sollte ... 




       

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