Samstag, 22. Oktober 2016

Englischer Bürgerkrieg - eine ganz alte Angeglegenheit





ECW/TYW – Sid's Schotten und Iren








Meine Sammelleidenschaft im Bereich der historischen Minis hat mich vor etlichen Jahre dank der tollen Boxen von Warlord Games auch in die Zeit des Englischen Bürgerkrieges bzw. des Dreissigjährigen Krieges gezogen, als die ersten davon erschienen. Ich habe damals auch zwei kleine Streitmächte aufgestellt. Durch andere Projekte und mangels Mitspieler rückten die Miniaturen dann schon nach einem Gefecht in die Vitrine ein.

Da aber Kollege Basti und ein weiterer Bekannter unabhängig über die Starterbox von Warlord Games gestolpert sind und sich mit diesem Zeitalter nun auseinandersetzen, habe auch ich meine Minis und Bücher wieder hervorgekramt.


Hier folgt nun ein Rückblick auf mein ursprüngliches Projekt und welche sich in der nächsten Zeit aus dem Dornröschenschlaf erheben wird.



Schottische Highlander von Warlord Games







Zu Beginn hatte ich mich vor allem mit dem Studium der verfügbaren Regelwerke beschäftigt da ich die aufzubauende Armee möglichst vielseitig in den verschiedenen Systemen verwenden will. Da ich mit den Minis von kleinen Skirmish-Spielen bis zu mittleren Gefechten eine ziemliche Bandbreite abdecken möchte, bin ich da mit der Basegrösse von 20x20mm pro Infanterist als erster gemeinsamer Nenner schon mal recht flexibel. Ich habe dann damit begonnen, die ersten Minis einzeln zu basieren um für die Skirmishes etwas in der Hand zu haben. Mit zunehmender Anzahl bin ich dann zu Multibases übergegangen.


Von den Regeln sind seit meinem ersten Beginn einige mehr verfügbar, welche von den obigen Gedanken profitieren werden:


Pike & Shotte von Warlord Games, En Garde! von Osprey und Warhammer: English Civil War von GW Historical




  • 'Warhammer: English Civil War' (mit Supplement für den TYW aus der Wargames Illustrated) 
  • 'FOG-Renaissance' 
  • Pike & Shotte' (bzw. 'Black Powder') mit dem Supplement 'The Devil's Playground' von Warlord Games 
  • 'En Garde!' 
  • Und das neu angekündigte 'The Pikeman's Lament' von Osprey 




Eine Abteilung der Covenanter verteidigt eine Brücke




Mit diesen Systemen kann ich auch während dem weiteren Aufbau mit den bereits vorhandenen Minis Spiele in verschiedenen Grössen bestreiten. Da ich dank 'WH:ECW' und 'En Garde!' auch Regeln für die einzelnen Minis hab, sind auch kleineren Skirmishes auch für die beiden Neuanfänger schnell möglich. Für ein schnelles Spiel bei Bier und Brezel kann ich mir natürlich auch vorstellen, andere Regeln, wie zB. allbekannt 'Song of Blades and Heroes' zu verwenden.


Um von den Minis her den Bogen über beide Konflikte - den Dreissigjährigen Krieg von 1618-1648 und den Englischen Bürgerkrieg von 1642-1651 - spannen zu können, hatte ich zu Beginn schon entschlossen, zum einen eine Streitmacht der Schottischen Covenanter (Parlament) und zum anderen eine Truppe der Schottischen Royalisten unter Montrose aufzubauen. Die Schotten, Iren und Highlander, die mir durch die beiden Listen zur Verfügung stehen, kann ich in grösseren Spielen zu einer Armee zusammenfassen und z.B. auf schwedischer Seite in den Dreissigjährigen Krieg schicken.








Als erstes Zwischenziel hatte ich mir zu Beginn je eine Aufstellung der beiden Armeen mit 550 Pkt nach der Liste aus WH:ECW herausgeschrieben. Ich wollte damit gleich drei Punkte 'erschlagen':

- Aufstellen von spielbaren Kerntruppen

- Bereitstellen verschiedener Minis für Skirmish-Spiele

- Aufstellen zweier kleiner Armeen, welche nach WH:ECW spielbar sind, damit Kollegen einen leichten Einblick in das Thema erhalten können (leichter Zugang, da WH breiter bekannt)

Dies ist auch nun der aktuelle Stand. Je zwei kleine Armeen und damit auch eine Ladung einzelne Minis sind spielbar bemalt. Eine gute Grundlage um wieder anzuknüpfen!






Hier nochmals die Highlander von Warlord Games. Sie sollen als Beispiel gelten.

Die Minis gefallen mir durch die wilde Ausstralung und die Posen immer noch sehr gut. Langsam bekomme ich auch vernünftig ausschauende Tartans und Plaits hin.

Zwar hat es bei den Minis Dopplungen, aber ich denke durch die unterschiedliche Bemalung kann man das doch ordentlich kaschieren.

Nun folgt folgt die Beispielliste der Covenanter

Schottische Lanzenreiter






Scots Covenanters
nach den Armeelisten aus "Warhammer English Civil War"

Ich habe bei den jeweiligen Auswahlen die Bezeichnung gemäss dem Buch und meine erklärenden Ergänzungen aufgeführt. Gerade da diese Auswahlen eher nicht allgemein bekannt sein dürften, lohnt sich die Ausschweifung sicherlich.



Scots Covenanters - Schottische Regierung

Staff - Kommando

1 Minister/Prediger (für den religiösen Beistand) 20 Pkt

Foot - Infanterie - 1 Regiment bestehend
aus:

20 Steady Pike, (reguläre Pikeniere) 140 Pkt
mit Captain, Musiker mit Dudelsack, Ensign mit Standarte

12 Raw Shot (schlecht ausgebildete Musketiere) mit Lunteschlossmuskete 60 Pkt
12 Raw Shot (schlecht ausgebildete Musketiere) mit Lunteschlossmuskete 60 Pkt


Folorn Hope - Vorhut

10 Vetaran Shot (Veteranen Musketiere mit Luntenschlossmuskete, Plänkler)
120 Pkt


Horse - Kavallerie

8 Stedy Trotters (reguläre Reiter mit langsameren Pferden) 104 Pkt
mit Anführer, leichter Rüstung und Lanzen

Artillerie

1 Frame Gun - ein kleines Salvengeschütz 40 Pkt
mit 3 Mann Besatzung


Total 544 Pkt










Covenanter Schützen

Ein Schottischer Pieknblock



Diese kleine Streitmacht stellt natürlich noch keine reguläre Armee dar, aber sie könnte hintergrundtechnisch als kleine Garnison oder Begleitschutz für einen Wagenzug eingesetzt werden.
Das Zentrum bildet der massive Block der Pikeniere, um den sich die beiden Einheiten Musketiere formieren und so eine Formation bilden (wird gleich gehandhabt, wie die alte Abteilungsregel des Imperius damals im guten alten Warhammer Fantasy). Pikeniere und Musketiere können sich gegenseitig unterstützen und absichern. Zudem wirken die Kommandomodelle im zentralen Block auch für die beiden Abteilungen. Die Pikeniere werden desweitern von einem Prediger angeführt. Dies macht sie aber weniger berechenbar, da der Mann seine eigenen Ideen zum Vorgehen einbringen kann (das Resultat muss ausgewürfelt werden). Dies bringt spieltechnisch zwar Nachteile, aber bringt etwas mehr Spassfaktor mit sich. Die Flanken des recht stationären Blocks soll eine Frame Gun schützen (kann Stehen und Schiessen und verwendet die Flammenschablone auf kurze Distanz).
Um etwas Mobilität in die Aufstellung zu bringen, führe ich die 10 Mann starke Vorhut (Folorn Hope) als Plänkler und eine Einheit Kavallerie mit Lanzen ins Feld.

Zur Aufstellung der Truppen möchte ich die Möglichkeit zur Auswahl der Qualität noch etwas genauer vorstellen:

Verschiedene Auswahlen von Truppen - so normalerweise die Pikeniere und Musketiere, welche den Kern bilden und meist auch die
Kavallerie - können in bis zu vier Qualitätsstufen ausgewählt werden.

Raw - schlechte Qualität, Rekruten
Haben meist nur KG/BF 2 und auch einen lausigen Moralwert, sie dürfen einen Gegner nur angreifen, wenn sie ihm mindestens 2:1 überlegen sind. Dafür sind diese Truppen spottbillig. Mit 3 Punkten ist ein solcher Musketier eigentlich nicht mal seine Muskete wert, die er aufs Feld trägt ...

Steady - normale, reguläre Soldaten
Können je nachdem KG/BF 2 oder 3
haben (meist BF 3, KG 2). Der Moralwert liegt durchschnittlich bei 7. Stellen den normalen Standard dar und haben daher auch keine weiteren Vor- und Nachteile.

Veteran
KG und BF sind mindestens 3. Sind Immun gegen Panik.

Elite
Sind noch besser als die Veteranen. Können allenfalls auch KG oder BF von 4 haben. Sind Veteranen und haben zudem meist noch
weitere Vorteile wie zB. Unnachgiebigkeit. Kosten aber auch mindestens das vierfache der Rekruten.

Durch diese Abstufungen kann eigentlich mit den selben Modellen die Punktgrösse der Streitmacht sehr stark variiert werden. So würde ich direkt 50 Punkte sparen, wenn die die Schützen des "Folorn Hope" an stelle von Veteranen nur als 'Steady' aufstellen würde.

Zurück zu meiner Armeeliste:
Die ganze Aufstellung soll zum einen ermöglichen, die einzelnen
Elemente des Spiels auf dem Feld zu testen, soll aber auch die Möglichkeit auf erzählerische Spiele geben. Sicherlich ist der grosse, statische Block spieltechnisch und taktisch nicht unbedingt sinnvoll bei so wenigen Punkten, aber die Aufstellung bietet die Ausgangslage für späteren Ausbau.

Als Gegner steht eine Horde Schottischer Royalisten unter Lord Montrose bereit. Diese Truppen bestehen hauptsächlich aus Iren und Highlandern und sind von höherer Qualität, jedoch verfügen sie über die schlechtere Ausrüstung und sind meist deutlich in der Unterzahl. Dadurch ist diese kleinere Truppe komplett anders zu spielen.



Mit Teilen aus beiden Armee-Aufstellungen kann dann locker auch ein Skirmish gespielt oder sie können zu einer Armee zusammengefasst gespielt werden.



Nach dem Rückblick auf das bereits vorhandene und der Durchsicht der vorhandenen Modelle, bin ich wieder richtig motiviert, diese Projekt wieder voranzutreiben!













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