Samstag, 20. Januar 2018

Vor 220 Jahren - Es wird ernst!

Nun ist es soweit: Die Franzosen kommen!


Vor 220 Jahren fielen die Franzosen in die Schweiz ein und die alte Eidgenossenschaft ging unter. Mit meinem Hobby-Projekt '220 Jahre Neuenegg' habe ich nun rund ein Jahr darauf hin gearbeitet. Die Recherche, das Suchen der passenden Minis und das Bemalen hat sehr viel Spass gemacht. Nun ist aber auch die Zeit gekommen, die Figuren aufs Feld zu schicken. In der nächsten Zeit werde ich nun kleine Spielberichte zum Thema erstellen. Die Gegebenheiten basieren zwar auf den Ereignissen des Jahres 1798 und lehnen sich auch örtlich daran an, sind aber frei erfunden.


Historischer Hintergrund


Bereits 1792 hatte Frankreich den nördlichen Teil des Bistums Basel annektiert. Ende 1797 besetzten die Franzosen auch dien südlichen Teil. Im Januar 1798 brach die Helvetische Revolution aus in deren Folge der Einfall in die Schweiz erfolgte. Die Stadt Bern kapitulierte Anfang März 1798.

Ausführlichere Infos bietet natürlich Wikipedia: > Franzoseneinfall   


ein kleines Dorf im Baselbiet



Januar 1798 - Balser Landschaft - Schweine und Bier


Um die ihre Truppen zu versorgen, bedienten sich die Franzosen in der jeweiligen Gegend. Fouriere sammelten mit ihren Streiftrupps Verpflegung, Pferdefutter und Brennholz (Fourage) ein. Was nicht überall auf Begeisterung stiess.

Ein kleines Dorf im Baselbiet ist fest entschlossen, die Vorräte zu verteidigen. Das Bier und vor allem die fetten Schweine sind zum Ende der Fastenzeit im Frühling für ein Festschmaus vorgesehen. Ganz klar will man diese Sachen nicht der Soldateska zum Frass vorwerfen. Die Bewohner greifen zu den Waffen und ein Junge wird ins Nachbardorf geschickt um weitere Hilfe zu holen.

Der Dorfpfarrer führt die Verteidigung aus dem Hintergrund


Der Landsturm aus dem Nachbardorf rückt zur Hilfe an


Im Morgengrauen erwartet der Dorfpfarrer mit einigen Bewohnern die anrückenden Franzosen bereits. Es handelt sich zum Glück nur um einen kleinen Streiftrupp. Im ersten Übermut fällt ein Schuss. Der französische Fourier lässt seine Männer sofort ausschwärmen und zum Angriff übergehen. Die Dorfbewohner gehen an der Steinmauer am Dorfeingang in Stellung, werden aber nach kurzem Handgemenge in die Flucht geschlagen. Mit feurigen Parolen gelingt es dem Dorfpfarrer aber wieder, einige seiner Schäfchen zu sammeln.

Ein Streiftrupp der Franzosen ist auf der Suche nach Fourage 

Mutig stellen sich die Bauern den erfahrenen Soldaten entgegen

An der Dorfmauer kommt es zu einem wüsten Handgemenge


In der Zwischenzeit ist auch die Verstärkung aus dem Nachbardorf eingetroffen. Die Männer rennen durch den Wald auf den Gefechtslärm zu. Die überraschten Franzosen schiessen zwar noch zwei der Männer nieder, werden dann aber in wildem Nahkampf zurückgedrängt. Der Fourier kann seine disziplinierten Männer schnell sammeln und die folgende gezielte Salve schlägt diesen Trupp Landleute in die Flucht.     


Der Landsturm schwärmt durch den Wald

Der siegesgewisse Fourier wird nun etwas übermütig und wähnt sich bereits als Herr der Lage. Als er sich einen ersten Schluck Bier gönnen will, wird er von drei Männern aus dem Dorf überrascht und niedergestreckt. Seine Leute sind zu weit entfernt, um ihm noch rechtzeitig zu Hilfe zu eilen. Sie geben aber routiniert eine weitere Salve ab und vertreiben damit die Bauern wieder aus dem Dorf. 

Der übermütige Fourier wir vermöbelt

Die Salve der Franzosen kann ihn nicht mehr retten



Die Soldaten plündern den Wagen und das erste Bauernhaus


In der Zwischenzeit trifft auch ein Trupp Berner Soldaten auf der Bildfläche ein, welcher durch den ausgeschickten Jungen ebenfalls alarmiert wurde. Beherzt sammelt sich nun auch der zweite Trupp Landsturm wieder und stürmt ebenfalls wieder zum Dorf zurück. Die verbliebenen Franzosen befinden, dass es nun zu viel wird und machen sich mit den erbeuteten Bierfässern und einem Sack Korn aus dem Staube. 


Berner Füsiliere rücken an

Im Laufschritt geht es dem Gefechtslärm entgegen




Der Landsturm fasst sich nochmals ein Herz und unter den aufpeitschenden Reden des Pfarrers werden die Franzosen verjagt




Fazit


Das Szenario haben wir schnell und kurz aus dem Ärmel geschüttelt für ein kleines Spiel am Abend. 'Chosen Men' bietet auch so eine gute und schnelle Möglichkeit. Die Armeelisten hatten wir schnell zusammengestellt. Die Franzosen wurden nach dem Eintrag für leichte Infanterie zusammen mit einem Offizier ausgewählt. Den Landsturm spielte ich nach dem Eintrag für Portugisische Miliz. Ausgerüstet waren die Modelle WYSISWYG, sprich, nur wer eine Schusswaffe trägt, kann auch eine benutzen. Die Nahkampfwaffen haben wir gemäss den Regeln dargestellt. Da die Miliz bei Nahkampf und Moral schlechter ist, als die ausgebildeten Soldaten ist das Verhältnis auf dem Tisch auch 2:1. Von den Punkten her waren die Franzosen klar im Vorteil, da sie noch den Offizier ins Feld führten. Da aber Szenarios nicht unbedingt fair sein müssen, passt das schon. Das Ziel der Franzosen war es auch, möglichst viel Fourage zusammenzutragen, bevor die Berner Soldaten auftauchten. Wir setzten daher auch eine zufällige Länge von 5+ Spielzügen fest. Sie tauchten dann schlussendlich auch in Zug 9 oder 10 auf und benötigten dann nochmals 3 Züge im Laufschritt bis zum Dorf.    

Das Prinzip für unsere kleinen Spiele möchten wir auch weiterhin so führen und auch die eine oder andere Hausregel bei Bedarf verwenden. Das Erzählerische soll im Vordergrund stehen. Das Spiel war sehr spannend und wogte einige Male hin und her. 







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