Waadtland, 28. Januar 1798
Eines Morgens in der Waadt |
Die Berichte von Händlern und fahrendem Volk hatten sich in letzter Zeit gehäuft. Die Franzosen zogen in der Basler Landschaft und an der Grenze zur Waadt vermehrt Truppen zusammen. General Ménard schien konkret etwas im Schilde zu führen. Der Berner Grosse Rat hatte beschlossen, die Grenzsicherung zu verstärken.
Auch an einer Landstrasse irgendwo im Waadtland lag am Morgen des 28. Januar 1798 eine Feldwache aus einem Trupp Füsiliere in Quartier. Ebenso hatte sich am Vorabend ein Trupp Scharfschützen dazugesellt, welcher auf Patrouille war um genauere Informationen zu beschaffen. Die Bauern des Gehöfts hatten in den letzten Tagen ein Höhenfeuer auf einem der nahen Felssporne aufgebaut um beim Anmarsch der Franzosen Signal geben zu können.
Im Morgennebel marschierte die Vorausspitze der Französischen Kolonne heran. Der Colonel liess seine Tirailleurs auf beiden Seiten der Strasse ausschwärmen. Die Kolonne kam gut voran. Die Stimmung der Soldaten war gut und sie freuten sich, endlich auch der Waadt die Freiheit der Revolution bringen zu können.
Pour la Revolution! |
Die beiden Füsiliere der Wache gähnten und versuchten die Kälte aus ihren Gliedern zu vertreiben. Irgendetwas war seltsam. Anders al in den letzten Tagen. Und dann hörten sie es: Schritte? Nein, marschierende Stiefel! Im ersten Morgenlicht tauchten Umrisse aus dem Nebel auf: die Franzosen! Alarm!
Verschlafen kamen die Männer aus den Zelten, nur um schlagartig den Ernst der Situation zu erfassen. Der Leutnant der Scharfschützen reagierte sofort, teilte seine Männer in zwei Trupps und schickte sie zwischen die Strasse und das Höhenfeuer. Die Füsiliere sammelten sich an der Strassensperre. Die Bauern wurden geschickt um das Feuer zu entzünden.
Die Scharfschützen stoppten den Vormarsch der Franzosen mit gezieltem Feuer aus ihren Stutzern. Sie hatten gerade noch rechtzeitig einen kleinen Hügel über der Strasse erreicht und sich verschanzt. Die Franzosen waren von der einsetzenden Gegenwehr einen Moment überrascht, versuchten aber schnell, die Stellung zu flankieren. Damit wären sie genau in den Weg der Bauern gelaufen. Schnell handelte der Leutnant der Scharfschützen und eilte mit dem zweiten Trupp in die gefährlich offene Lücke.
Alarm im Berner Feldlager |
Die Strassensperre ist besetzt, die Scharfschützen rennen zu ihren Positionen |
Die französische Kolonne marschiert heran |
Gezieltes Feuer der Berner Scharfschützen |
Auch die Füsiliere hatten in der Zwischenzeit das Gefecht mit den Tirailleurs aufgenommen. Nach kurzem Schusswechsel überrumpelten sie diesen Trupp mit einem wilden Bajonettangriff. Damit war die Strasse gesichert.
Berner Füsiliere im Nahkampf |
Der französische Colonel hatte nun auch das Vorhaben mit dem Signalfeuer erkannt und konzentrierte seine Männer darauf, die Entzündung zu verhindern. Die vorstürmenden Franzosen konnten auch schnell zwei der drei Bauern ausschalten und waren dem Letzten dicht auf den Fersen. Ein beherzter Angriff der Scharfschützen Hang abwärts rettete aber im letzten Augenblick die Situation. Es dauerte einige angespannte Augenblicke, aber der Bauersmann schaffte es dann, völlig ausser Atem, mit seinem Feuerstahl das trockene Reisig zu entzünden. Das Feuer flackerte auf und rasch stand der Felskamm hell erleuchtet da. Es vergingen einige weitere Momenten und dann flammte auch das Signalfeuer einer weit entfernten Hochwacht auf. Bern war alarmiert!
Die Franzosen sind dicht auf den Fersen |
Das Höhenfeuer brennt! |
Fazit
Das Szenario hatten wir etwas detaillierter ausgearbeitet und verschiedene Ziele festgelegt. Die Franzosen sollten entweder durchbrechen oder das Entzünden des Feuers verhindern. Die Berner sollten genau das verhindern und die Strasse und auch die Bauern schützen. Zudem hatten die Franzosen einen zeitlichen Vorteil mit dem Ersten Zug. Auch die Anzahl der Spielzüge hatten wir elegant zufällig festgelegt. Nach Erreichen des Höhenfeuers würfelten wir aus, ob es dem Bauern gelingen würde, mit Feuerstein und Strahl das Feuer zu entfachen.Die Regeln von 'Chosen Men' spielten sich wieder angenehm flüssig und bieten einige Möglichkeiten. Gerade halt auch, weil alle Skills in den verschiedenen Profilen angegeben sind und die Tests auf 7+ einfach umzusetzen sind. So lassen sich auch verschiedene Handlugen von missionsrelevanten Figuren einfach abbilden. Bei den Befehlen haben wir sicher noch Potenzial. Das wird sich wohl aber erst mit grösseren Streitkräften entfalten.
Habe die beiden Spielberichte gelesen, sehr stimmig gemacht! Die hübschen, komplett bemalten Minis sehen auf dem schönen Gelände fantastisch aus!
AntwortenLöschenDanke für deine Kommentare Butch :-)
AntwortenLöschenFreut mich sehr, dass dir das Thema und die Minis gefallen.
Sehr schöne Figuren und tolles Gelände! Sehe ich das richtig, dass du das Szenario nach den Sharp Practice (2?) Regeln gespielt hast?
AntwortenLöschenIch finde das super, weil ich selber ein grosser Fan der SP-Regeln bin. Wir könnten unsere Franzosen/Berner von 1798 mal gegeinander antreten lassen, was denkst du?
Danke für dein Feedback Maerk ... :-)
AntwortenLöschenWir spielen nach den Regeln von 'Chosen Men' von Osprey - inkl. viel Eigeninterpretation für die Umsetzung der Szenarien.
Das klingt gut. Vielleicht könnten wir wirklich ein paar Spiele zusammen machen bei Gelegenheit.