Eine Idee
Nicht jeder hat die Möglichkeit einen vollgestalteten Spieltisch mit Höhenstufen aus Styropor aufzustellen. Braucht es das überhaupt? Nein, zum Spielen reicht auch eine ebene Fläche eines Küchentisches. Aber man kann die optische Komponente mit einem passenden Untergrund massiv aufwerten. Wenn man da also etwas mehr als ein einfaches, grünes Tuch haben möchte, wird man sich früher oder später einmal in irgendeiner Form mit Geländematten beschäftigen. Diese gibt es von verschiedenen Herstellern. Ein sehr gute Variante ist die Battlemap von GW, die eigentlich mehr ein Tuch aus Rasenstreu und sehr gut verarbeitet ist. Rasenmatten aus dem Modelleisenbanzubehör bestehen meist nur aus einer Unterlage aus Packpapier, welche mit Streu beklebt ist und eignet sich wegen der mechanischen Beanspruchung nicht für den regelmässigen Auf- und Abbau. Diese Matten klebt man am besten auch eine fixe Unterlage, wie zB. ein passendes Brett.
Gut, das wären mal die bekannten Möglichkeiten. Beim Herumstöbern in diversen Foren bin ich vor einigen Monaten im Sweetwater einmal auf eine interessante Möglichkeiten gestossen, Geländematten selber zu machen. Es sind dort verschiedene Tipps zu finden und auch die Vor- und Nachteile werden erläutert. So kann man die Matten theoretisch in beliebiger Grösse selber herstellen und das je nach verwendetem Material auch relativ preiswert. Die Matten lassen sich natürlich wie eine Tischdecke auf eine ebene Fläche legen und so für Spiele verwenden. Um das ganze etwas aufzupeppen, wird in Sweetwater empfohlen, verschiedene Sachen unter die Matte zu legen und so natürliche Hügel zu erschaffen, die dann natürlich spieltechnisch auch verwendet werden können. Natürlich kann man nicht Canyons oder Steilwände darstellen, wie man es mit einer Styroporplatte machen könnte, aber sanfte Rundungen für Hügel und Senken, auf denen die Minis gut stehen. Zudem lassen sich die Matten für die platzsparende Lagerung auf Kartonrollen aufwickeln.
Für mich eine interessante Möglichkeit, die ich gerne mal ausprobieren wollte. Aufgrund anderer Projekte musste dies aber eine Weile warten. Jetzt, über die Auffahrt bin ich dazu gekommen und möchte euch kurz darüber berichten.
Ein Feldversuch
Da ich eigentlich doch recht skeptisch war, wollte ich mich nicht gleich auf eine tischgrosse Matte von gleich 1,20x1,20m stürzen. Für meinen grünbematteten Spieltisch wollte ich aber schon länger mal eine Sand-Fläche, um einen Platz für mein Western-Dörfchen zu schaffen und die Häuser nicht mehr auf die grüne Wiese stellen zu müssen. Somit also war die Ausgangslage gegeben und ich konnte das Material beschaffen.
Als Trägermaterial wird angegeben, dass eigentlich jeder grobfasrige Stoff verwendet werden könne. Beste Ergebnisse liessen sich aber mit Leinwand oder Künstlerleinwand erzielen. Wichtig sei aber, dass der Stoff auf einen rahmen aufgespannt ist für die Bearbeitung, damit sich die Matte nicht wellt.
Gut, einfache und günstige Variante: Aldi!
Bei der Durchsicht des Prospektes sind mir da einmal die regelmässig wiederkehrenden Sachen für den Künstlerbedarf ins Auge gestochen. Ich hab mir da dann einfach eine Leinwand mit Keilrahmen (ca. 50x70cm) für irgendwas um 6 Franken geholt.
Eine grosse Variante würde ich dann aus irgend einem groben, billigen Stoff (zB. Malervlies) machen, denn ich für die Bearbeitung temporär auf einen Rahmen (oder eine Palette) tackern würde.
Dann benötigt man weiter eine klebrige Masse, die sich mit dem Stoff verbindet und sich am besten auch noch einfärben lässt. Gemäss Tipp soll man da Acryl oder Fugenacryl verwenden. Das soll der Oberfläche die nötige Zähigkeit und Haltbarkeit geben Qualität sei da nicht ausschlaggebend. Man solle am besten gleich die billigste nehmen.
Auch das ist einfach: Coop Bau & Hobby – eine Tube Acryl aus der 'Prix&Qualite'-Linie für 1.60 Franken.
Für das Einfärben und Strukturieren hab ich dann noch etwas Abtönfarbe und Sand aus dem heimischen Werkstattbestand dazu genommen.
Ich hab dann aus den gezeigten Materialien in einem alten Glas eine schöne, zähflüssige Masse angerührt. Acryl, Farbe, Wasser und Sand hab ich so nach Handgelenk gemischt und die Farbe ungefähr meinen bestehenden Wegstücken angepasst. Die entstandene Strukturfarbe hab ich dann grosszügig mit dem Pinsel auf die Leinwand gepatscht. Ich hab darauf geachtet, möglichst Pinselstriche zu vermeiden. Ich habe dann ungefähr die Hälfte beschmiert und dann von Hand etwas feinen Sand drauf gestreut. Den Vorgang hab ich dann für den Rest wiederholt.
An Stelle des Sandes kann man gemäss Sweetwater auch normales Grasstreu verwenden. Für meinen Zweck war das unpassend, aber wenns mit Sand geht, dann klappt das sicher auch mit Grasstreu.
Nach einer Trocknungsphase von 24 Stunden hab ich den überflüssigen Sand von der Leinwand geschüttelt und hab sie danach mit dem Cutter vom Rahmen geschnitten.
Das Ergebnis hat mich dann doch ziemlich überzeugt. Für einen ersten Versuch ist die Matte ganz passabel geworden. Meines Erachtens lässt sie sich wirklich gut auf einer Rolle lagern und auch auf dem Tisch macht sie eine gute Figur. Der Darstellung halber habe ich sie jetzt einfach mal auf eine Ecke des Tisches gelegt und etwas Schaumstoff darunter gepackt. Die Kanten hab ich dann mit Geländestücken kaschiert. Ich hab so eine schöne, leicht ansteigende Sanddüne erhalten, welche sich gut ins bestehende Gelände einbettet. Fürs Spielen macht der Untergrund einen robusten Eindruck. Die effektiven Kosten für meine kleine Matte belaufen sich auf gut 10 Franken für das Material. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass eigentlich nur die Leinwand 'verbraucht' wurde. Vom Rest ist ja nach einer Anwendung noch genügend für weitere Versuche da …
Für mich sind die Matten eine gute und günstige Variante, die sicher ihre Daseinsberechtigung zwischen blanker Platte und vollmodelliertem Tisch hat. Klar dafür sprechen auch die gute Transportmöglichkeit (die ihr nachgesagt wird) und die Lagermöglichkeit. Scheinbar kann man die Matte auch doppelseitig gestalten.
Mittlerweilen habe ich auch weitere, kleine Matten als Auflockerung des bestehenden Tisches gemacht und auch mit Streu zu gestaltet. Bilder dazu folgen in einem späteren Post.
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem kleinen Bericht einige Anregungen für das eigene Schaffen bieten.
Sid
Nicht jeder hat die Möglichkeit einen vollgestalteten Spieltisch mit Höhenstufen aus Styropor aufzustellen. Braucht es das überhaupt? Nein, zum Spielen reicht auch eine ebene Fläche eines Küchentisches. Aber man kann die optische Komponente mit einem passenden Untergrund massiv aufwerten. Wenn man da also etwas mehr als ein einfaches, grünes Tuch haben möchte, wird man sich früher oder später einmal in irgendeiner Form mit Geländematten beschäftigen. Diese gibt es von verschiedenen Herstellern. Ein sehr gute Variante ist die Battlemap von GW, die eigentlich mehr ein Tuch aus Rasenstreu und sehr gut verarbeitet ist. Rasenmatten aus dem Modelleisenbanzubehör bestehen meist nur aus einer Unterlage aus Packpapier, welche mit Streu beklebt ist und eignet sich wegen der mechanischen Beanspruchung nicht für den regelmässigen Auf- und Abbau. Diese Matten klebt man am besten auch eine fixe Unterlage, wie zB. ein passendes Brett.
Gut, das wären mal die bekannten Möglichkeiten. Beim Herumstöbern in diversen Foren bin ich vor einigen Monaten im Sweetwater einmal auf eine interessante Möglichkeiten gestossen, Geländematten selber zu machen. Es sind dort verschiedene Tipps zu finden und auch die Vor- und Nachteile werden erläutert. So kann man die Matten theoretisch in beliebiger Grösse selber herstellen und das je nach verwendetem Material auch relativ preiswert. Die Matten lassen sich natürlich wie eine Tischdecke auf eine ebene Fläche legen und so für Spiele verwenden. Um das ganze etwas aufzupeppen, wird in Sweetwater empfohlen, verschiedene Sachen unter die Matte zu legen und so natürliche Hügel zu erschaffen, die dann natürlich spieltechnisch auch verwendet werden können. Natürlich kann man nicht Canyons oder Steilwände darstellen, wie man es mit einer Styroporplatte machen könnte, aber sanfte Rundungen für Hügel und Senken, auf denen die Minis gut stehen. Zudem lassen sich die Matten für die platzsparende Lagerung auf Kartonrollen aufwickeln.
Für mich eine interessante Möglichkeit, die ich gerne mal ausprobieren wollte. Aufgrund anderer Projekte musste dies aber eine Weile warten. Jetzt, über die Auffahrt bin ich dazu gekommen und möchte euch kurz darüber berichten.
Ein Feldversuch
Da ich eigentlich doch recht skeptisch war, wollte ich mich nicht gleich auf eine tischgrosse Matte von gleich 1,20x1,20m stürzen. Für meinen grünbematteten Spieltisch wollte ich aber schon länger mal eine Sand-Fläche, um einen Platz für mein Western-Dörfchen zu schaffen und die Häuser nicht mehr auf die grüne Wiese stellen zu müssen. Somit also war die Ausgangslage gegeben und ich konnte das Material beschaffen.
Als Trägermaterial wird angegeben, dass eigentlich jeder grobfasrige Stoff verwendet werden könne. Beste Ergebnisse liessen sich aber mit Leinwand oder Künstlerleinwand erzielen. Wichtig sei aber, dass der Stoff auf einen rahmen aufgespannt ist für die Bearbeitung, damit sich die Matte nicht wellt.
Gut, einfache und günstige Variante: Aldi!
Bei der Durchsicht des Prospektes sind mir da einmal die regelmässig wiederkehrenden Sachen für den Künstlerbedarf ins Auge gestochen. Ich hab mir da dann einfach eine Leinwand mit Keilrahmen (ca. 50x70cm) für irgendwas um 6 Franken geholt.
Eine grosse Variante würde ich dann aus irgend einem groben, billigen Stoff (zB. Malervlies) machen, denn ich für die Bearbeitung temporär auf einen Rahmen (oder eine Palette) tackern würde.
Dann benötigt man weiter eine klebrige Masse, die sich mit dem Stoff verbindet und sich am besten auch noch einfärben lässt. Gemäss Tipp soll man da Acryl oder Fugenacryl verwenden. Das soll der Oberfläche die nötige Zähigkeit und Haltbarkeit geben Qualität sei da nicht ausschlaggebend. Man solle am besten gleich die billigste nehmen.
Auch das ist einfach: Coop Bau & Hobby – eine Tube Acryl aus der 'Prix&Qualite'-Linie für 1.60 Franken.
Für das Einfärben und Strukturieren hab ich dann noch etwas Abtönfarbe und Sand aus dem heimischen Werkstattbestand dazu genommen.
Ich hab dann aus den gezeigten Materialien in einem alten Glas eine schöne, zähflüssige Masse angerührt. Acryl, Farbe, Wasser und Sand hab ich so nach Handgelenk gemischt und die Farbe ungefähr meinen bestehenden Wegstücken angepasst. Die entstandene Strukturfarbe hab ich dann grosszügig mit dem Pinsel auf die Leinwand gepatscht. Ich hab darauf geachtet, möglichst Pinselstriche zu vermeiden. Ich habe dann ungefähr die Hälfte beschmiert und dann von Hand etwas feinen Sand drauf gestreut. Den Vorgang hab ich dann für den Rest wiederholt.
An Stelle des Sandes kann man gemäss Sweetwater auch normales Grasstreu verwenden. Für meinen Zweck war das unpassend, aber wenns mit Sand geht, dann klappt das sicher auch mit Grasstreu.
Nach einer Trocknungsphase von 24 Stunden hab ich den überflüssigen Sand von der Leinwand geschüttelt und hab sie danach mit dem Cutter vom Rahmen geschnitten.
Das Ergebnis hat mich dann doch ziemlich überzeugt. Für einen ersten Versuch ist die Matte ganz passabel geworden. Meines Erachtens lässt sie sich wirklich gut auf einer Rolle lagern und auch auf dem Tisch macht sie eine gute Figur. Der Darstellung halber habe ich sie jetzt einfach mal auf eine Ecke des Tisches gelegt und etwas Schaumstoff darunter gepackt. Die Kanten hab ich dann mit Geländestücken kaschiert. Ich hab so eine schöne, leicht ansteigende Sanddüne erhalten, welche sich gut ins bestehende Gelände einbettet. Fürs Spielen macht der Untergrund einen robusten Eindruck. Die effektiven Kosten für meine kleine Matte belaufen sich auf gut 10 Franken für das Material. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass eigentlich nur die Leinwand 'verbraucht' wurde. Vom Rest ist ja nach einer Anwendung noch genügend für weitere Versuche da …
Für mich sind die Matten eine gute und günstige Variante, die sicher ihre Daseinsberechtigung zwischen blanker Platte und vollmodelliertem Tisch hat. Klar dafür sprechen auch die gute Transportmöglichkeit (die ihr nachgesagt wird) und die Lagermöglichkeit. Scheinbar kann man die Matte auch doppelseitig gestalten.
Mittlerweilen habe ich auch weitere, kleine Matten als Auflockerung des bestehenden Tisches gemacht und auch mit Streu zu gestaltet. Bilder dazu folgen in einem späteren Post.
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem kleinen Bericht einige Anregungen für das eigene Schaffen bieten.
Sid
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